Wer zu viel wiegt, der ist sich dessen normalerweise auch bewußt. Ein hoher Körperfettanteil belastet das Herz-Kreislaufsystem. Man spürt, dass die Leistungsfähigkeit nachlässt und auch die Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt. Bauchfett ist im Weg, wenn man sich bückt. Der Hosenbund schneidet ein und die Kleidung spannt. Auch wenn man mit diesen Einschränkungen lebt, macht es Sinn, sich über das Abnehmen Gedanken zu machen. Dabei stößt man sehr schnell auf die Möglichkeit eine Diät zu machen. Die Theorie dahinter ist sehr einfach und logisch. Der Körper braucht Energie um sich zu bewegen. Auch in Ruhe verbraucht er Energie um zu atmen und andere Körperfunktione aufrecht zu erhalten. Reduziert man die Energiezufuhr, dann muss er an seine Reserven, also die Körperfettdepots gehen. Das Ergebnis ist eine Gewichtsreduktion. Ein Diät baut meist genau auf dieses Prinzip. Aber welche ist die richtige Diät für mich?
Qual der Wahl
Die Auswahl an Diäten ist kaum zu überblicken. Auf der einen Seite stehen radikale Diäten, bei denen die Kalorienanzahl dramatisch reduziert wird. Andere setzen auf eine Ernährungsumstellung und nutzen Erkenntnisse über unseren Körper aus, um ihn auszutricksen. Dabei besteht die Kunst bei einer Diät darin, nicht ständig zu hungern. Das ist bei vielen Diäten auch nicht notwendig. Man nimmt regelmäßig Mahlzeiten zu sich und kommt dabei auch geschmacklich auf seine Kosten. Eine umfangreiche Aufstellung verschiedener Diäten gibt es auf bodyshape.de. Die Liste lässt sich allerdings fast beliebig erweitern, denn ständig gibt es neue Erkenntnisse, Trends und spezielle Diätprodukte, die die Auswahl ergänzen. Wie geht man also vor, wenn es darum geht, die individuell beste Diät zu finden?
Leptin und der ewige Hunger
Essen hat heute oft wenig mit Ernährung zu tun. Richtig hungrig sind wir selten. Dank mehrerer ausgiebiger Mahlzeiten und einigen Zwischenmahlzeiten stellt sich meist kein echtes Hungergefühl ein. Trotzdem lässt man keine Mahlzeit aus. Der Grund dafür ist, dass das Essen unser Belohnungszentrum stimuliert. Außerdem sorgt sehr energiereiche Nahrung dafür, dass das Hormon Leptin seine Wirkung nicht mehr entfalten kann. Seine Aufgabe ist es, dem Gehirn zu signalisieren, dass wir satt sind. Durch häufige üppige Mahlzeiten steigt der Leptinspiegel an und der Körper reagiert schließlich mit einer Resistenz. Damit stellt sich, trotz großer Mengen an Nahrung, kein Sättigungsgefühl ein. Obwohl schon lange ausreichend Nährstoffe aufgenommen wurden, gönnt man sich noch eine zweite Portion, oder einen Nachtisch. Leptin wird in den Fettzellen gebildet. Hat man einen hohen Körperfettanteil, dann bleibt das Sättingsgefühl aus. Ein Teufelskreis, der sich nur schwer durchbrechen lässt.
Zucker
Ein großes Problem stellen die Zuckermengen dar, die wir mit industriell gefertigten Lebensmitteln zu uns nehmen. Die ständige Zuckerzufuhr sorgt für einen konstant hohen Blutzuckerspiegel und die ständige Produktion von Insulin. Das kann zu eine Insulinresistenz und schließlich zu Diabetes Typ 2 führen. Parallel dazu führt der Zucker auch zu einem hohen Leptinspiegel. Es ist nicht genau nachgewiesen, warum genau die Wirkung des Leptin abnimmt, wenn es in großen Mengen im Blut vorhanden ist, aber Tatsache ist, dass es hier zu einer Störung kommt. Auf der Suche nach der richtigen Diät ist es daher wichtig diese Fakten zu kennen.
- Ein hoher Körperfettanteil führt zu einem hohen Leptinspiegel
- Ein hoher Leptinspiegel sorgt dafür, dass wir nicht satt werden
- Zucker und Fett erhöhen die Menge an Leptin weiter
Satt, oder nicht
Es ist also in vielen Fällen einfach nicht möglich, sich satt zu essen. Erst wenn der Magen randvoll gefüllt ist, beendet man die Mahlzeit. Hier gibt es allerdings keinen Unterschied zwischen einer normalen Mahlzeit und einem Gericht, das man im Rahmen eines Diätplans zu sich nimmt. Bei der Diät folgt man aber immer einer klaren Vorgabe hinsichtlich der Menge und Art der Lebenmittel, die man zu sich nimmt. Hält man sich an diese Regeln, dann wirkt das auf mehrere Arten. Einerseits reduziert man die Zufuhr an Nährstoffen. Speziell der raffinierte Zucker fällt weg. Damit sinkt die zur Verfügung stehende Energiemenge, aber auch Insulin und Leptin werden in geringeren Mengen gebildet. Damit stellt sich als zweiter Effekt eine positive Reaktion auf den niedrigeren Hormonspiegel ein. Im besten Fall lernt der Körper wieder, satt zu werden. Andererseits wirkt die Diät aber auf unsere Gewohnheiten.
Essgewohnheiten
Ist man übergewichtig, dann stimmt etwas mit dem eigenen Essverhalten nicht mehr. Man isst nicht nur zu viel, sondern zu zucker- und fetthaltige Speisen. Außerdem gibt es etliche Zwischenmahlzeiten. Eine Diät setzt auch hier an. Die Ritualisierung des Essens sorgt für eine bewusstere Nahrungsaufnahme. Statt nebenbei mal schnell etwas herunterzuschlingen, nur um kurz darauf wieder vor dem offenen Kühlschrank zu stehen, wird das Essen in Ruhe zu sich genommen. Eine definierte Anzahl an Mahlzeiten, die im besten Fall frisch zubereitet wird, sorgt für ein neues Bewußtsein für das Essen. Die kleineren Portionen unterstützen diesen Effekt noch. In dem Wissen, in der ersten Zeit ohnehin nicht satt werden zu können, ist es besser, das Essen langsam zu genießen. Der übliche Nachschlag entfällt.
Geschmack
Die Effekte auf den Hormonspiegel machen sich erst nach ein paar Tagen bemerkbar. Die kleinen Portionen reichen aus und nach langer Zeit gibt es wieder das Gefühl satt zu sein. Aber es stellt sich noch ein weiterer positiver Effekt ein. Zucker hat eine ganze Menge an Eigenschaften, die man nicht erwarten würde. Der, in großen Mengen industriell verarbeitete Süßstoff sorgt unter anderem dafür, dass unser Geschmacksempfinden nachlässt. Betäubt von der ständigen Süße nehmen wir den Geschmack unseres Essens kaum wahr. Lässt man den Zucker weg, dann kehrt auch unser Geschmacksempfinden zurück. Hält man lange genug durch, wird man mit einem Geschmackserlebnis belohnt, das man lange nicht mehr erleben konnte.
Welche ist die richtige Diät für mich?
Die richtige Diät muss im Wesentlichen eine Anforderung erfüllen. Sie muss schmecken. Quält man sich jeden Tag mit einem Becher Joghurt ab, den man widerwillig löffelt, dann hat die Diät wenig Aussicht auf Erfolg. Hat man im Rahmen der Diät aber Gelegenheit ein paar neue Geschmacksrichtungen kennenzulernen, dann ist das wesentlich besser. Bereitet man das Essen auch noch selbst zu und kocht nach Anleitung der Diät, dann verändert das zusätzlich die falsche Einstellung zum Essen. Tatsächlich kann ein einfacher Salat viel mehr Genuß bedeuten, als ein füng Meter langes Nachspeisenbuffet. Die häufigste Ausrede für eine Diät ist der Genuß, den man beim Essen empfindet. Ist man ehrlich, dann steckt aber wenig Genuß in der Ernährung, die zum Übergewicht geführt hat.
Genuß
Große Mengen an Lebensmitteln in kurzer Zeit zu sich zu nehmen bedeutet nicht automatisch, dass man dabei zufrieden ist. Oft wird das schwere Essen nicht richtig gekaut, sondern in großen Bissen rasch geschluckt. Seine Ernährung im Rahmen einer Diät umzustellen ist auf keinen Fall ein Verzicht. Man reduziert die Menge und muss lernen nichts gegen den vermeintlichen Hunger zu tun. Gewohnheiten werden verändert und man lernt wieder eine gesunde Einstellung zum Essen. Außerdem setzt man sich intensiv mit dem auseinander, was man zu sich nimmt und die Zubereitung verstärkt diesen Effekt noch zusätzlich.
Lebensqualität zurückerobern
Eine Diät ist kein Verzicht. Ganz im Gegenteil. Essen ist eine wunderbare Sache. Lernt man durch eine gut geplante Diät, an die man sich diszipliniert hält, die Nahrungsaufnahme wieder zu genießen. Nimmt man bewußt Geruch, Geschmack und Textur der Nahrung wahr und nimmt sich ausreichend Zeit für die Mahlzeiten, dann gewinnt man damit Lebensqualität. Genuß ist so viel mehr, als große Mengen hastig zu essen. Eine Diät ist kein Verzicht. Man lernt wieder auf seinen Körper zu hören. Hunger und Sättigungsgefühl funktionieren wieder und man kann das ganze Potential der Ernährung ausnützen. Ist man hungrig, dann schmeckt das Essen wesentlich besser. Auch das kann man im Rahmen einer Diät wieder lernen und damit die eigene Lebensqualität zurückerobern.