Der Hautturgor – Dehydration erkennen

Fast jeder hat wohl schon einmal gehört, dass es bei älteren Menschen leicht passieren kann, dass sie zu wenig trinken. Wasser ist für unseren Körper Überlebensnotwendig und übernimmt zahlreiche Aufgaben bei unserem Stoffwechsel. Hat man zu wenig Flüssigkeit im Körper, kann das unangenehme Folgen haben. Wie man den eigenen Flüssigkeitshaushalt anhand des Hautturgor überprüft erfahren Sie in diesem Beitrag.

Wasser im Körper

Wasser hat lebenswichtige Funktionen in unserem Körper. Wir bestehen bei der Geburt zu 70-80% aus Wasser. Der Anteil reduziert sich im Laufe des Lebens auf unter 50%. Wasser ist in der Lage verschiedene Nährstoffe zu lösen. Im Blut werden diese Stoffe dann im Wasser gelöst transportiert. Körperzellen werden mit Wasser gefüllt und bei Hitze verwenden wir das Wasser zur Kühlung. Auch im Körperfett wird Wasser eingelagert. Das weiße Körperfett besteht neben Fett hauptsächlich aus Wasser.

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Ausreichendes Trinken sorgt für eine ausgeglichenen Elektrolythaushalt

Dehydration & Exsikkose

Fehlt dem Körper Wasser, dann führt das zu einer Dehydration. Gerät der Wasserhaushalt aus dem Gleichgewicht, dann kann zu kritischen Zuständen führen. Das Verhältnis von Wasser und Salz im Körper verändert sich und die geänderte Eigenschaften der Flüssigkeit führt dazu, dass sich der Flüssigkeitsdruck verändert und Wasser in die Zellen strömt. Es bilden sich Ödeme und bei einem starken Salzverlust kann auch ein Hirnödem die Folge sein. Die Schwellung des Gehirns löst dann neurologische Probleme aus und kann sogar zu, Tod führen. Eine massive Dehydration, die Exsikkose bedingt eine Behandlung mit intravenös verabreichter Kochsalzlösung. Der Körper muss dringend mit Flüssigkeit versorgt werden.

Der Elektrolythaushalt

Der osmotische Druck in unseren Zellen und in den Zellzwischenräumen wird beeinflusst vom Elektrolythaushalt. Salze, die im Wasser gelöst sind, sorgen für positive, oder negative Energieladung. Der Druck zwischen den verschiedenen Bereichen im Körper wird anhand der Elektrolyte geregelt und ausgeglichen. Verliert man viel Wasser, viele Salze, oder beides, dann hat das Auswirkungen auf den osmotischen Druck in den Zellen.

Der Wasserhaushalt wird in der Wasserbilanz zusammengefasst. Wir nehmen mit Getränken und Nahrung Flüssigkeit auf und geben mit Schweiß, Ausscheidungen, aber auch mit der Atemluft Wasser und Elektrolyte ab. Ein Indikator für einen intakten Wasserhaushalt ist der Hautturgor.

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Fruchtsäfte und Kräutertee sind bei Dehydration besser, als reines Wasser

Der Hautturgor

Die menschliche Haut ist elastisch und speichert im Körperfett und anderen Hautzellen auch Flüssigkeit. Ist der Elektrolyt-, oder Wasserhaushalt gestört, dann kann die Spannung der Haut, der sogenannte Hautturgor rasch Aufschluss darüber geben, ob eine Dehydration vorliegt.

So wirkt sich der Turgor der Haut auf die Faltenrückbildung aus (Quelle: Ulrike Maldoff):

Ist die Haut straff und ausreichend mit Flüssigkeit versorgt, dann ist ihr Oberfläche glatt. Der Hautturgor, die Innendruckspannung der Haut sorgt dafür, dass sie immer gestrafft wird. Um einen Flüssigkeitsmangel nachzuweisen beobachtet man die Faltenrückbildung an der Haut. Dazu zieht man mit Daumen und Zeigefinger einer Hand eine Falte am Handrücken der anderen Hand, oder der Hand des Patienten hoch. Lässt man die Falte los, dann bildet sie sich unter normalen Umständen sofort wieder zurück. Es bleibt nichts davon zurück.

stehende Hautfalte

Liegt eine Dehydration vor, dann ist der Hautturgor geringer, als beim normal mit Wasser versorgten Menschen. Zieht man die Falte hoch und lässt sie los, dann bleibt sie eine Weile bestehen. Der Experte kann anhand der Zeit, die die Hautfalte benötigt um sich zu glätten, auf den Grad der Dehydration schließen. Bleibt die Hautfalte stehen und ist der Hautturgor zu gering um sie umgehend zu glätten, sollte man so rasch wie möglich etwas trinken. Neben Wasser müssen auch Elektrolyte zugeführt werden. Ein Fruchtsaft, oder ein Kräutertee, sowie spezielle elektrolythaltige Getränke bieten sich an.

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Die Haut wird im Alter dünner. Der Hautturgor ist bei älteren Menschen entsprechend geringer

Ursachen einer Dehydration

Der Hautturgor ist bei älteren Menschen grundsätzlich geringer. Eine stehende Hautfalte, die sich sehr langsam zurückbildet ist bei einer Person im hohen Alter nicht besorgniserregend. Eine Dehydration kann aber auch bei jungen Menschen und auch bei Kindern und Säuglingen auftreten. Die häufigste Ursache sind Durchfallerkrankungen. Verliert man über den Stuhl viel Flüssigkeit, oder übergibt sich über einen längeren Zeitraum häufig, dass verliert man viel Wasser und Elektrolyte. Gelingt es nicht, diese zu ersetzen, dann droht eine Dehydration, oder sogar eine Exsikkose.

Früherkennung

Der Hautturgor ermöglicht eine einfache und schnelle Prüfung des Innendrucks der Haut. Bleibt eine Falte stehen, dann liegt bei einem jungen Menschen, oder einem Kind auf jeden Fall ein Problem vor. Gelingt es nicht, Flüssigkeit in ausreichender Menge aufzunehmen, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Die Folgen der Dehydration können lebensbedrohlich sein und sollten so schnell wie möglich behandelt werden!

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